Trotz der positiven Entwicklung: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Und damit bürdet sie uns nach wie vor einen Balanceakt auf zwischen der gebotenen Vorsicht und Rücksichtnahme einerseits und der Sehnsucht nach einem „normalen“ Leben und Aikido-Betrieb andererseits. Wie passend, dass Aikido und Balance so eng verwandt sind, wie ich einmal in einem anderen Beitrag geschrieben habe.
Miles Kessler Sensei zu Besuch in Kreuzlingen, Schweiz
Die „Corona-Balance“ in der Schweiz ist aktuell eine andere als in Deutschland. Dort gelten so gut wie keine Beschränkungen mehr. Einerseits also große Vorfreude auf einen „normalen Lehrgang wie früher“ – insbesondere nach der Corona-bedingten Absage des Seishinkai Herbstlehrgangs 2021 – und andererseits auch irgendwie ein mulmiges Gefühl, vollkommen „ungeschützt“ in engen Kontakt zu gehen mit Menschen, die aus allen möglichen Richtungen kommen und von denen man nur wenige vorher kennt. Ein bisschen irrational zwar, dieses Gefühl, denn im eigenen Dojo läuft das Training ja auch schon wieder seit geraumer Zeit einigermaßen „normal“ – Masken und Tests hin oder her. Aber ein internationaler Lehrgang mit so vielen Leuten ist gefühlt (und vielleicht auch tatsächlich) dann möglicherweise doch eine andere Liga…
Kleiner Spoiler: Es ist alles gut gegangen! Der Lehrgang von Miles Kessler Sensei, ausgerichtet vom Aikido Verein Bodensee in Kreuzlingen bei Konstanz, wurde kein Superspreader-Event – aber auch kein „normaler Aikido Lehrgang“.
Magische Stimmung auf und neben der Matte
Das lag zum einen am Sensei und seinem fast schon magischen Talent, eine besondere Stimmung auf der Matte zu erzeugen. Zum anderen trug natürlich die sympathische Gruppe ihren Teil dazu bei, die sich auf Neues einließ und wunderbar miteinander harmonierte, auch wenn die Teilnehmer:innen aus ganz unterschiedlichen Dojos angereist waren. Für viele war es der erste Lehrgang nach einer langen Pause. Die Absicht, die Zeit so intensiv wie möglich zu genießen, war förmlich greifbar. Und so entwickelte sich das Wochenende zu einem dieser ganz besonderen Aikido-Momente, die noch sehr lange in Erinnerung bleiben.
Stimmungsfördernd war auf jeden Fall auch das gemeinsame Abendessen am ersten Lehrgangstag mit selbstgemachtem Sushi – eine schöne Tradition der Kreuzlinger Aikidoka!
Wiedersehen mit einem „AZUNU“
Sozusagen als Bonus gab es ein Wiedersehen mit einem Schüler aus dem Aikido Zentrum Ulm/Neu-Ulm, der aufgrund seines Studiums in Konstanz leider nur noch sehr selten ins Aikido Training in Neu-Ulm kommen kann. Einen Lehrgang mit Miles Kessler (und mit seinem eigenen Sensei 😉 quasi vor der eigenen Haustür konnte er sich aber natürlich nicht entgehen lassen!
Insgesamt also ein ganzes Wochenende intensiven Austauschs, auf und neben der Matte, viele neue Eindrücke und tolle Begegnungen mit alten Bekannten und neuen, spannenden Persönlichkeiten. Das klingt fast so, als könne es nicht besser werden – und trotzdem weiß ich jetzt schon, dass ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde!
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